136 Herr Prof Köpke wor an erkennt man einen guten Boden Zunächst am lockeren Gefüge Entwickelt er das was wir Gare nen nen ist er also schön porig und krümelig Hält er die Feuch te Kommen Regenwürmer zum Vorschein Duftet er Ist er lebendig oder bleiben die zugeführten Pflanzen reste längere Zeit von Mikroorganismen quasi unver daut im Boden Und wie kriegt man Leben in den Boden Vor allem durch reichliche Zufuhr Organischer Primär substanz also zum Beispiel angerottete Pflanzenreste einer vielfältigen Früchtefolge mit Stickstoff bindenden Leguminosen Noch besser kompostierte Pflanzenres te der Kulturpflanzen Aber vor allem wirkt Stallmist von Wiederkäuern also Rindern Schafen Ziegen segens reich auf die Entwicklung von Bodenfruchtbarkeit und Bodenqualität Bis in die 1940er Jahre gab es in Deutschland Wettbe werbe da wurden die besten Misthaufen prämiert Bei der Württembergischen Dunglege wurde der Fest mist in Dorflage auf einem Rost vor dem Haus gestapelt Darunter fing man in der Jauchegrube die Flüssigphase auf Man hat die Haufen alle sehr schön und exakt auf gesetzt Am Sonntag gingen die Nachbarn mit prüfen dem Blick vorbei War der Misthaufen ordentlich aufge setzt war es auch ordentlich im Stall und dann war auch die ganze Hauswirtschaft in Ordnung Der schöne Mist hatte also vor allem eine soziale Funktion Ja lacht soziale Nähe durch Kontrolle der Dunglege Die Trennung von fest und flüssig im Mist war übrigens sehr sinn voll auch wenn die Leute das früher nicht immer im Detail gewusst haben Die Jauche ist sehr kaliumreich Wenn der Mist einfach irgendwo wie in der Vergangenheit oft ge schehen immer wieder am Feldrand im Haufwerk auf dem Boden abgelegt würde dann würden sich das aussickernde Kalium und andere Pflanzennährstoffe unter dem Miststapel anreichern und wären damit für das Kulturpflanzenwachs tum auf dem Feld nicht mehr verfügbar Entwickelt der Ökolandbau dieses traditionelle Wissen wei ter Gewiss und dies umso leichter wenn der Bio Bauer seinen Hof als Gemischtbetrieb organisiert Wenn er die Feldwirt schaft mit der Viehwirtschaft möglichst Wiederkäuer Rin der zu einem weitgehend in sich geschlossenen Betriebsor ganismus gestaltet Dann kann der Feldfutterbau mit seinen hohen Mengen an Wurzel und Sprossmasse zur Mehrung und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit genutzt werden Das vom Vieh aufgenommene Feldfutter wird in Mist und Jauche transformiert gezielt nach Bedarf auf die Felder zurückge führt ein weitgehend geschlossener Kreislauf bleibt erhal ten Grundsätzlich gilt dass der ökologische Landbau seine besondere Aufmerksamkeit auf die Bodenqualität als Grund lage der erzeugten Lebensmittelqualität richtet Humus ist ein Schlüsselbegriff im Ökolandbau Was verbirgt sich genau dahinter Zunächst ein Substanzgemenge von Huminsäuren und Hu minstoffen das dem fruchtbaren Oberboden eine dunkle Färbung gibt Trotzdem müssen wir zugeben dass wir nicht genau wissen was Humus ist und wie er entsteht Deshalb AUF EINE KANNE TEE MIT Prof Dr Ulrich KöpkeProfessor am Institut für Organischen Landbau der Universität Bonn Gründungspräsident der International Society of Organic Agriculture Research Mitglied der Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt 6 Natur und Mensch
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