117 Herr Professor Köpke woran erkennt man einen guten Boden Zunächst am lockeren Gefüge Entwickelt er das was wir Gare nennen ist er also durch und durch schön porig und krümelig Kommen Regenwürmer zum Vor schein Duftet er Baut er das was ich an Pflanzen Reststoffen zuführe auch relativ rasch ab Ist der Bo den lebendig oder bleiben die Pflanzenreste längere Zeit von Mikroorganismen quasi unverdaut im Boden Und wie kriegt man Leben in den Boden Vor allem durch reichliche Zufuhr organischer Primär substanz also zum Beispiel angerottete Pflanzenreste Vor allem Stallmist und Kompost sind besonders se gensreich für Bodenfruchtbarkeit und Bodenqualität Bis in die 1940er Jahre gab es in Deutschland Wettbe werbe da wurden die besten Misthaufen prämiert Bei der Württembergischen Dunglege wurde der Fest mist in Dorflage auf einem Rost vor dem Haus gesta pelt Darunter fing man in der Jauchegrube die Flüssig phase auf Man hat die Haufen alle sehr schön und exakt aufgesetzt Am Sonntag gingen die Nachbarn mit prüfendem Blick vorbei War der Misthaufen or dentlich aufgesetzt war es auch ordentlich im Stall und dann war auch die ganze Hauswirtschaft in Ordnung Auf eine Kanne Tee mit Prof Dr Ulrich Köpke Bekannt für seine polierten Schuhe mit ihnen wandelt er kenntnisreich über einen belebten Untergrund Der schöne Mist hatte also vor allem eine soziale Funktion Ja lacht soziale Nähe durch Kontrolle der Dunglege Die Trennung von fest und flüssig im Mist war übrigens sehr sinnvoll auch wenn die Leute das früher nicht immer im De tail gewusst haben Die Jauche ist sehr kaliumreich Wenn der Mist einfach irgendwo wie in der Vergangenheit oft geschehen immer wieder am Feldrand im Haufwerk auf dem Boden abgelegt würde dann würden sich das aussi ckernde Kalium und andere Pflanzennährstoffe unter dem Miststapel anreichern und wären damit für das Kultur pflanzenwachstum auf dem Felde nicht mehr verfügbar Entwickelt der Ökolandbau dieses Wissen weiter Gewiss und dies umso leichter wenn der Bio Bauer sei nen Hof als Gemischtbetrieb organisiert er die Viehwirt schaft möglichst Wiederkäuer Rinder und die Feldwirt schaft zusammenhält Dann kann der Feldfutterbau mit seinen hohen Mengen an Wurzel und Sprossmasse zur Mehrung und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit genutzt werden Das vom Vieh aufgenommene Feldfutter wird in Mist und Jauche transformiert gezielt nach Bedarf auf die Felder zurückgeführt ein weitgehend geschlossener Kreis lauf bleibt erhalten Allerdings gibt es auch im Bio Land bau Betriebe ohne Viehhaltung Diese müssen dann bei spielsweise Komposte von außen beziehen und die Zufuhr betriebsfremder Nährstoffe gewinnt an Bedeutung Doch Das müssen wir zugeben wir wissen nicht wirklich was Humus ist Natur

Vorschau Nachhaltigkeitsbericht 2016 Seite 123
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