108 Herr Professor Vogtmann es heißt Sie ha ben Prinz Charles vom Bio Landbau über zeugt Was haben Sie dem Prinzen erzählt Unser gemeinsamer Freund Lord David Astor hat te Prinz Charles überzeugt dass die konventionelle Landwirtschaft nicht nachhaltig ist Daher suchte er nach einer anderen Form von Landwirtschaft aber er wusste noch nicht genau nach welcher Beim ersten Treffen mit Seiner Königlichen Hoheit im Jahre 1982 machte ich ihn mit der Idee des biologischen Anbaus vertraut Unser Plan war dass wir ihm Bio zeigen und er Feuer fangen würde was er auch tat aber er war noch skeptisch Also schickte er seinen privaten Sekretär und seinen Tierarzt nach Deutschland und wir zeigten ihnen einige hervorragende Beispiele gut funktionierender Bio Landwirtschaft Als sie zurück kamen sagte der Sekretär voller Überzeugung zu Prinz Charles Sir ich glaube wir können das machen Der britische Thronfolger macht Bio Die Nachfra ge nach Bio steigt hierzulande kräftig Warum bloß gibt es nicht genug Bio Bauern in Deutschland Der Bauernverband drängt seine Mitglieder in die Richtung Größer werden mehr produzieren Welt marktpreise Weltmarktniveau sehr zum Leidwesen der bäuerlichen Landwirtschaft Die Öko Landwirt schaft passt nicht in dieses auf lineares Wachstum ge trimmte Ökonomiemodell Lokal erbrachte Gemein wohlleistungen wie sauberes Wasser saubere Luft eine schöne Landschaft mit hoher Biodiversität ho noriert der Weltmarkt nicht Für Äpfel von Streuobst wiesen bezahlt niemand in China einen Aufpreis Auf eine Kanne Tee mit Prof Dr Hartmut Vogtmann Ökolandbau Wegbereiter Maurer promovierter Agraringenieur und Lebensmittelwissenschaftler erster Direktor des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau FiBL in der Schweiz übernahm 1981 den bundes weit ersten Lehrstuhl für Ökologischen Landbau an der Universität Kassel Aber der Bio Bauer verkauft doch in Deutschland sei ne Produkte sind da Weltmarktpreise relevant Auch bei uns stehen die Bio Bauern unter enormem Druck Es rechnet sich nicht heißt es dann immer wie der und leider auch bei Bio Bauernhöfen Es kann sich natürlich nicht rechnen wenn die Preise für Bio Lebens mittel insbesondere durch billigere Bio Ware aus der ganzen Welt ständig gedrückt werden und gleichzei tig die Kosten für Investitionen und die Pacht steigen Daher die Initiative Gemeinsam Boden gut machen Es müssen neue Allianzen geschmiedet werden zwi schen Bäuerinnen und Bauern Verarbeitern und Händ lern und nicht zuletzt auch durch die Einbindung der Kund inn en die den Primärproduzenten eine verläss liche wirtschaftliche Basis bieten Alnatura und in zwischen auch Lebensbaum sind da Vorreiter Die Initiative Gemeinsam Boden gut machen unter stützt Bauern finanziell bei der Umstellung auf Bio Wäre das nicht Aufgabe der Politik Im Grundsatz ist das ganze Agrar Fördersystem das wir in der EU haben gescheitert und muss weg Die Bau ern sollen ihr Geld weiterhin erhalten aber nur für Ge meinwohlleistungen ganz nach dem Motto Öffentliche Gel der nur für öffentliche Leistungen Nehmen wir als Beispiel einen konventionellen Ackerbaubetrieb in der Magdeburger Börde der 2 000 Hektar bewirtschaftet und dafür 600 000 Euro Subventionen aus Steuermitteln erhält Die vier Arbeitskräfte mit denen die Fläche be wirtschaftet wird werden aber nur von März bis Novem ber beschäftigt in der Zwischenzeit beziehen sie Arbeits 5 Qualität hat Herkunft

Vorschau Nachhaltigkeitsbericht 2016 Seite 114
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