125 Natur Moorpatenschaft Klimaschutz beginnt vor der Haustür Das Diepholzer Hochmoor steht wie eine riesige Badewanne in der flachen Landschaft Und überall hat die Wanne versteck te Löcher aus denen das Wasser abläuft Der über Jahrtau sende gewachsene Torfkörper trocknet aus und sackt in sich zusammen Ein Moor ohne Wasser ist kein Moor Ein Moor ohne Wasser speichert kein CO 2 schlimmer noch Wenn Sau erstoff an den Torf kommt dann wird dieser von Mikroorga nismen zersetzt und der von den Torfmoosen seit Jahrtausen den aus der Luft geholte und als Torf gespeicherte Kohlenstoff wird wieder zu CO 2 Darum will Lebensbaum das Moor das quasi direkt vor dem Firmengelände beginnt wieder dicht machen Denn Moore speichern weltweit mehr als 30 Prozent des im Boden gebun denen Kohlenstoffs obwohl sie nur 3 Prozent der Landober fläche bedecken Hochmoore wie in Diepholz werden durch Regen gespeist und müssen einen Widerspruch lösen Sie er heben sich über ihre Umgebung und müssen zugleich dafür sorgen dass das Wasser nicht aus ihnen abfließt Doch nach Jahrhunderten der Entwässerung und des Torfabbaus ist das Diepholzer Moor kaum mehr dicht zu kriegen Trotz neuer Wäl le und geschlossener Entwässerungsgräben findet das Wasser immer wieder Wege um abzufließen Dazu kommt dass die knapp 500 Hektar große Fläche aufgrund zahlreicher privater und öffentlicher Eigentümer ein rechtlicher Flickenteppich ist der die Wiedervernässung kompliziert macht Die Lebensbaum Stiftung hat daher aus den vielen kleinen Fli cken große Stücke gemacht mit Hilfe von über 60 Privatei gentümern die der Stiftung ihre Flächen zu diesem Zweck übertragen haben Dafür übernimmt die Stiftung die an die Flächen gebundenen Steuern und Abgaben Zusätzlich zur Arbeit der Stiftung stellte Lebensbaum bis Ende 2018 bereits über 175 000 Euro bereit Davon wurde sowohl ein Pflege und Entwicklungsplan erstellt der genau aufzeigt wo welche Bemühungen zur Wiedervernässung sinnvoll sind als auch ein Großteil der nötigen Maßnahmen finanziert Flächen wurden entholzt Dämme geflickt und erhöht sowie Überlauf rohre gelegt um das neu angestaute Wasser gezielt zu leiten Einige dieser wichtigen Arbeiten haben wir auch direkt selbst durchgeführt Denn manchmal sind statt großer Maschinen Astscheren und fleißige Hände gefragt Die unserer Azubis sind da sehr geübt denn zweimal im Jahr gehen wir mit ihnen ins Moor zum sogenannten Entkusseln Dabei gilt es Birkenauf wuchs zu entfernen der dem Moor Wasser entzieht und den Torfmoosen das lebenswichtige Licht nimmt Der Erfolg der Maßnahmen ist offensichtlich Das Moor hält wieder mehr Wasser Damit dies dauerhaft so bleibt und ty pische Moorpflanzen weiter wachsen können wird die Ent wicklung des Moores nach jedem Schritt genau beobachtet Und das Engagement wird weitergehen Schließlich hat Le bensbaum langfristig die Patenschaft für das Diepholzer Moor übernommen Denn das zeigen die Erfahrungen Ein Ökosys tem wie das Moor zu entwässern geht vergleichsweise schnell Es wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu bringen braucht viel Zeit und Geld

Vorschau Nachhaltigkeitsbericht 2019 Seite 129
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